Podcast DIALOG GESUNDHEIT: Folge 11 Digitalisierung. Gast: Dr. Anne Latz, Chief Medical Officer bei alley. Dieser Teil 5 widmet sich der Digitalen Gesundheitskompetenz und Patientensouveränität.
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Digitale Medizinprodukte fördern nicht nur die Gesundheit im engeren Sinne, sondern haben auch das Potenzial, die Patientensouveränität zu stärken, zum Beispiel durch eine individuell abgestimmte Aufklärung zur Erkrankung und Behandlungsoptionen. Informierte Patient:innen bringen sich wiederum stärker in die Behandlungsplanung ein, was nachweislich die Adhärenz fördert. Wir beobachten zudem einen Rollenwechsel der Patient:innen weg von einer eher passiven Rolle hin zu einer aktiveren Rolle, die medizinische Leistungen bewertet und für sich auswählt. Diese neuen Möglichkeiten kreieren neue Spannungsfelder zwischen Überforderung und Nutzen. Neue Chancen erfordern neue Kompetenzen. Was brauchen wir, um digitale (Gesundheits-) Kompetenz zu fördern?
„Derzeit ist die Missinformation ein großes Problem“, meint Dr. Anne Latz im Podcast. „Die Informationsbeschaffung ist zwar ein großer Wunsch, aber Einordnung der „Quellen“ bleibt schwierig. Also die Frage: Wie finde ich die für mich geeignete Information? Verstehe ich diese? Mehr ist hier nicht immer mehr. Studien zeigen, dass informierte Patient:innen ihre Therapie stärker mitgestalten, was wiederum zu höherer Adhärenz führt. So sind informierte und „empowerte“ Patient:innen ein Gewinn für alle Seiten. Dabei gilt: Wie gehen wir um mit dem neuen Wunsch nach mehr Informationen und Freiräumen bei der Entscheidungsfindung – ohne die entsprechende Kompetenz zu überschütten? Wir müssen klar differenzieren – kein one size fits all – und auf unterschiedliche Bedürfnisse/Emotionen eingehen. Empowerment klingt immer gut – aber es gehört Verantwortung dazu. Darüber hinaus reichen die „reinen“ Daten und Informationen natürlich allein aber nicht. Wichtig ist die Interpretation und die individuelle Passung – und dann auch eine „Anschlussfähigkeit“ – bei Diagnose, besorgniserregenden Werten etc. Digitale Lösungen werden eine entscheidende Rolle spielen, zum Beispiel Medizin-Apps: Sie bieten das Potenzial, sowohl Ärzt:innen als auch Patient:innen auf dem Behandlungspfad zu unterstützen und die Behandlung so zu verbessern. Ihr Einsatz fordert aber auch besondere Kompetenzen: Digitale Gesundheitskompetenzen – und zwar sowohl bei Patient:innen als auch bei Ärzt:innen und anderen Akteuren im Gesundheitswesen
Für Patient:innen halte ich es für unabdingbar, Innovationen und Datengenerierung eng mit LEs, Behandler:innen zu verknüpfen. Patient:innen sollen Information am Besten auf sie zugeschnitten und für sie verständlich und konsumierbar erhalten. Und dann eine Stelle, wo sie diese spiegeln, einordnen können. Das kann in vers. Formaten passieren: Praxis, virtuell, Chat, Beratung etc.…
Das setzt natürlich eine gezielte Förderung von Digitaler Kompetenz voraus – am besten in Trainings: Nicht einfach Lösungen auf den Markt „schmeißen“ – sondern in Versorgung einbringen. Wir müssen gemeinsam Versorgung gestalten und dabei konstruktiv und offen sein. Vertrauen besteht von Patient:innen in Behandler:innen – diese können Ihnen Zugang geben. Trainings sollten auch Angehörige einbinden. Wichtig ist in Lebenswelten zu kommen. Ganz entscheidend die Ärzt:innen nicht zu vergessen: Auch diese abholen und trainieren – das ist nicht selbstverständlich dass jede:r in der Praxis mehrer neue Tools haben und nutzen möchte. Muss Sinn machen, auch ein Mehrwert – und der muss erstmal erlernt werden. Hier müssen wir zuhören Dabei werden und müssen Ärzt:innen in Zukunft eine Entscheidende Rolle spielen. Und mein Wunsch: Eine glücklichere und freiere. Vor allem ambulanten Bereich: Wünsche mir weniger Frustration und Zeitdruck. Andere Arbeitsalltage – weniger Admin und Prozess – Fokus auf Interaktion, Kommunikation und eben Übersetzer:in und Berater:in in der digital-analogen Welt.“
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