Arbeitgeberattraktivität bedarf einen ehrlichen Umgang mit der gelebten Situation im Unternehmen
Dr. Andrea Jahnen, Expertin für Organisationsentwicklung
Oder anders gefragt: Wie steht es um die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrem Unternehmen? Möchten auch Sie Mitarbeitende, die mitdenken und Verantwortung übernehmen, die Freude an dem haben, was sie tun?
Die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften wird ebenso wie die Bindung der gegenwärtigen Beschäftigten zunehmend schwieriger. Standardmaßnahmen funktionieren nicht mehr. Um engagierte Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu begeistern, erfordert es neue Denkweisen – oftmals auch einen Wandel der Unternehmenskultur. Denn mit der bestehenden Denkwelt wird man keine anderen Resultate erzielen als die vorhandenen. Hintergrund sind die sich verändernden Anforderungen an die Arbeitgeber. Die Generation Y (die zwischen 1980 und 1996 Geborenen, auch Millennials genannt) besitzen andere Werte und Motivationen als frühere Generationen. Sie stellen auch Unternehmen der Gesundheitswirtschaft vor neue Herausforderungen. Studien deuten darauf hin, dass Millennials ihre Arbeitsmotivation und ihre Entscheidung für ein Unternehmen an der ihnen über Kommunikation und Führungsverhalten entgegen gebrachte Wertschätzung, der gelebten Werteorientierung des Unternehmens und den ihnen gebotenen kontinuierlichen Entwicklungsmöglichkeiten abhängig machen.
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Dr. Andrea Jahnen, Expertin für Organisationsentwicklung: „Es ist höchste Zeit, vorhandenes Führungsverständnis und gelebte Unternehmenskulturen an die Bedürfnisse und dem digitalen Selbstverständnis der Generation Y anzunähern.“ Im ersten Schritt heißt dies, den Mut zu haben, sich zu hinterfragen. Denn Arbeitgeberattraktivität verlangt einen ehrlichen Umgang mit der gelebten Situation im Unternehmen:
- Stimmen die in der Außendarstellung dargestellten Werte, Perspektiven und Versprechungen mit der realen Situation in Ihrem Unternehmen überein? Wo nicht und weshalb gibt es Brüche?
- Wie wirkt sich die digitale Transformation auf Unternehmenskultur und Wertestruktur in Ihrem Unternehmen aus? Inwieweit können alle Beschäftigte in diese dynamisierte Arbeitswelt mitgenommen werden?
- Bekommen Sie die MitarbeiterInnen, die Sie tatsächlich haben wollen und brauchen? Warum kommen BewerberInnen oder springen ab, mit welchen Motiven fangen neue MitarbeiterInnen an und warum kündigen sie?
Schnell kommen Sie an den Punkt, das Thema umfassender zu betrachten. Hier ist die Entwicklung einer Corporate Responsibility – Strategie hilfreich und wegweisend. Corporate Responsibility (CR) ist die Verantwortung des Unternehmens für seine umfassende gesellschaftliche Wirkung. In die Wirkungsbetrachtung des Unternehmens ist jedoch nicht nur der externe gesellschaftliche Nutzen miteinzubeziehen. Als relevante gesellschaftliche Interessensgruppe sind die Beschäftigten ebenso im Fokus der Strategie und den zu entwickelnden Maßnahmen.
Eine ganzheitliche CR-Strategie, die nach außen und innen wirkt, ist ein effektiver Schlüssel für die Arbeitgeberattraktivität. Sie erhöht das Bewerberinteresse, unterstützt die Identifikation mit dem Unternehmen und die Mitarbeiterzufriedenheit.
Was Sie dafür benötigen? Die Entwicklung einer CR-Strategie und ihre Umsetzung bedarf
- den Willen zur Veränderung im Sinne der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens
- eines Ansatzes, der sich gezielt an den Bedürfnissen der jeweiligen Schlüsselstellen orientiert und entsprechende Maßnahmen davon ableitet
- einen langen Atem und die Bereitschaft, die Beschäftigten von Beginn an in das Projekt, z.B. über Mitarbeiterbefragungen und Workshops einzubeziehen.
- einen aufmerksamen Blick über den eingeschlagenen Weg, der Nachhaltigkeit des Tuns und eine neue Kultur des Zuhörens
- einer dynamischen Kommunikationsstrategie, die mit der Unternehmenskultur sowie den Versprechen des Unternehmens übereinstimmt.
- Begeistern Sie Interessenten und Beschäftigte dafür, eine gemeinsame wertorientierte Vision Realität werden zu lassen. Damit treffen Sie nicht nur die Vorstellungen der Generation Y, sondern mobilisieren auch langgediente Arbeitskräfte, sich transformativen Veränderungen zu stellen.
In unserer Wissensgesellschaft ist der Mensch das Vermögen, dessen Potenziale durch passende Führung oder Strukturen besser als bisher aktiviert und genutzt werden können. Dr. Andrea Jahnen, die Führungskräfte bei der Entwicklung von Arbeitgebermarken und CR-Strategien begleitet: „Nutzen Sie das Potenzial aller. Mitarbeitende, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, werden zu Multiplikatoren und sagen es weiter – oftmals genau denjenigen, die Ihr Unternehmen gerade sucht.“
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