Zahl der Behandlungsfehler von Ärzten kann effektiv reduziert werden
Wie hoch die Zahl von Behandlungsfehlern in Krankenhäusern und Praxen hierzulande tatsächlich ist, kann nur gemutmaßt werden. Die aktuelle Fehlerstatistik für das Jahr 2020 des Medizinischen Diensts weist insgesamt über 14.000 Fehler auf, die Patienten den Behandlern vorwarfen – 4.099 davon haben sich bei der Nachverfolgung durch fachärztliche Gutachter bestätigt. Dabei zeigten sich die operativen Therapien mit fast einem Drittel (30,8 Prozent) als die häufigsten Fehlerquellen, knapp ein Fünftel (22,6 Prozent) finden sich bei der Befunderhebung, gefolgt von der Pflege (13,3 Prozent). Dr. Stefan Gronemeyer, Geschäftsführer des Medizinischen Diensts, ist überzeugt, dass die Dunkelziffer noch weit höher liegt und um das Dreißigfache der ermittelten Zahlen ausmachen könne.
Krankenhäuser im Fokus
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Lohmannmedia.tvDie Vorwürfe der Patienten konzentrieren sich zu rund zwei Dritteln auf fehlerhafte Operationen im Krankenhaus. Die dortigen Behandlungsfehler haben neben temporären auch dauerhafte Beeinträchtigungen zur Folge und können im schlimmsten Fall zum Tod eines Patienten führen. In Arztpraxen ergeben sich Fehler meist aus Fehldiagnosen sowie auch aus einer Kombination inkompatibler Medikationen.
Fehlerquelle Dokumentation
Ein entscheidender Grund für diese Behandlungsfehler sind die fehleranfälligen Dokumentationsvorgänge bei der Erfassung von Patientendaten und behandlungsrelevanten Informationen. So hebt Dr. Gronemeyer hervor, es fehle ein „verbindlicher systematischer Ansatz zur Verbesserung der Patientensicherheit in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens“[1]. In vielen Ländern existieren bereits verpflichtende Meldesysteme – jedoch (noch) nicht in Deutschland. Dadurch könne das Fehlerrisiko reduziert und die Sicherheit der Patienten erhöht werden, indem Schadenfälle verhindert werden.
Essentiell ist hierbei die Vernetzung der Fehlermeldesysteme, damit daraus gewonnene Informationen für Behandler schnell abrufbar sind und im Wohle der Patienten genutzt werden können.
Kein einheitliches System
Gerade in modernen, digitalisierten Gesundheitseinrichtungen werden große Mengen hochkomplexer Informationen zusammengetragen. Allerdings sind die Dokumentationsvorgänge im Operationssaal in vielen Häusern nach wie vor hybrid, d.h. sowohl analog als auch digital, teilweise auch aus unterschiedlichen Systemen gespeist. Diese Informationen müssen dann aufwändig zusammengeführt und verwaltet werden.
Innovative Lösungen
Genau für diesen sensiblen Bereich bietet der Versicherungs- und Risikomanagement-Spezialist Sham zusammen mit seinem Technologiepartner Caresyntax neue Lösungen an. Die Geräte in der chirurgischen Umgebung werden durch spezielle Hard- und Software-Module vernetzt und an das bestehende Krankenhaus-IT-System angebunden. Hierbei kommen Integrations- und Datenmanagement-Anwendungen zum Einsatz. Das erlaubt die effiziente Erfassung von Patientendaten und behandlungsrelevanten Informationen im Krankenhaus-informationssystem (KIS) und zeitgleich den Zugriff auf und die Verarbeitung von Inhalten aus dem digitalen Bildarchivierungssystem PACS (DICOM) nach HL7 direkt im OP. Von besonderer Bedeutung ist die dynamische Echtzeit-Analyse der erhobenen OP-Daten. Sie ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls unmittelbar gegenzusteuern.
Mehr Sicherheit
Langfristig kommt es zu einer nachweisbaren Reduzierung der Leistungsvariabilität und der chirurgischen Schadenfälle. Basis hierfür ist die erhöhte Prozessstabilität und Effizienz, aber auch die datenbasierte Identifikation von Risiken für deren Minderung. Ein modernes OP-Datenmanagement ist also ausschlaggebend für mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit, aber auch für präventives Risikomanagement und somit mehr Sicherheit im Operationssaal – für beide, die Patienten und das Personal.
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Hier geht es zur Anmeldung
[1] https://www.aerztezeitung.de/Politik/Medizinischer-Dienst-beklagt-Es-fehlt-ein-System-um-Arztfehler-zu-vermeiden-423586.html
Ihr Kommentar:
Toller Beitrag, danke! Trifft genau meine Meinung, denn Risikomanagement Software kann im Ablauf von Prozessen und der Analyse von Gefahren wirklich Vorteile bringen. Besonders wenn es um das Patientenwohl geht. Grüße Klemphaus