Die Corona-Inzidenzen unterscheiden sich regional um mehr als das Dreifache. Woran liegt das? Wie kann man Infektionen lokal effektiver verhindern? Das untersucht eine jetzt angelaufene Befragungsstudie des IGES Instituts. Gefragt ist nach dem Wissen vor Ort, um gezielter gegen die Pandemie vorzugehen. Jeder ist zur Teilnahme aufgerufen. Ein nationaler Bericht mit den zentralen Ergebnissen wird im Juni veröffentlicht.
Lokales Wissen über das Corona-Infektionsgeschehen wird noch immer zu wenig genutzt. Eine in ihrer Form bisher einmalige Befragungsstudie des IGES Instituts will dies ändern. Dafür sind alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland aufgerufen, über ihre regionalen Erfahrungen mit der Pandemie zu berichten und insbesondere Verbesserungsvorschläge einzubringen. Ziel ist es, anhand dieser Erkenntnisse zielgerichtete Maßnahmen im Kampf gegen Corona zu entwickeln und damit undifferenzierte Lockdowns zu verhindern.
„Es ist nicht hinzunehmen, dass nach mehr als eineinhalb Jahren Pandemie immer noch keine Alternativen zu massiven Eingriffen wie Lockdowns oder Ausgangssperren existieren“, sagt IGES-Chef Professor Bertram Häussler. „Dass hier ein massives Problem ist, zeigen Inzidenz-Unterschiede von mehr als dem Dreifachen zwischen einzelnen Kreisen oder gar ganzen Bundesländern.“ Warum die Kontrolle der Pandemie im lokalen Umfeld oftmals versagt, will die IGES-Studie nun zu Tage bringen. Gefragt wird etwa nach Ausbruchsursachen, Infektionsketten, Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen oder Problemen im Krisenmanagement. „Die Menschen haben vor Ort häufig einen genaueren Blick auf die Ursache von Infektionen als dies von Landes- und Bundesperspektive möglich ist“, so Häussler.
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Lohmannmedia.tvDie mit Eigenmitteln realisierte Befragungsstudie erfolgt online und ist für alle Interessierten offen unter:
https://coronabefragung.iges.de/
In nur wenigen Wochen erfolgt eine Auswertung sowie die Veröffentlichung als nationaler Bericht, um schnell Handlungsempfehlungen bereitzustellen.
Eine andere Corona-Studie des IGES Instituts ist die „ABC-19-Studie“, die in einem Register die ambulante Versorgung von Covid-19-Patienten untersucht. Zudem veröffentlicht das Institut den IGES Pandemie Monitor, der differenzierte Analysen rund um das Infektionsgeschehen mit SARS-CoV-2 bietet: www.iges.com/corona.
Das IGES Institut wurde 1980 als unabhängiges Institut gegründet. Seither wurde in über 4.000 Projekten zu Fragen des Zugangs zur Versorgung, ihrer Qualität, der Finanzierung sowie der Gestaltung des Wettbewerbs im Bereich der Gesundheit gearbeitet. In jüngerer Zeit wurde das Spektrum auf weitere Gebiete der öffentlichen Daseinsvorsorge ausgeweitet: Mobilität und Bildung.
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