Ein niederländischer Klinikverbund macht sich gerade einen Namen in Deutschland und das mit Nachdruck und Erfolg: Erst im Herbst hatte Bergman Clinics sechs Krankenhäuser vom schwedischen Träger Capio gekauft. Die Akutkrankenhäuser in Aschaffenburg und Büdingen, die Venenkliniken in Hilden, Bad Bertrich und Laufen sowie die international renommierte Augenklinik Universitätsallee in Bremen befinden sich derzeit in der Endphase der Integration. Jetzt sorgten die Niederländer bereits für die nächste Schlagzeile: Mit der Übernahme der Klinikgruppe Medical One setzen sie nun auch in Deutschland auf die ästhetische Medizin. Dabei knüpfen die Klinikexperten an ihre Wurzeln an – Bergman Clinics war vor mehr als 30 Jahren vom plastischen Chirurgen Dr. Robert Bergman gegründet worden. „Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen, Magenballons, Botoxunterspritzungen und Hyaluronbehandlungen werden von den Patienten stark nachgefragt“, erklärt Martijn Hartman, CFO bei Bergman Germany. „Mit der Marke Bey by Bergman Clinics sind wir in den Niederlanden Marktführer und streben diese Position mit Medical One by Bergman Clinics nun auch in Deutschland an.“ Damit das auch gelingt, ist Qunomedical als Partner mit an Bord. Die Plattform für die Arztsuche ist darauf spezialisiert, Patienten einen lückenlosen digitalen Service zu bieten.

Dr. Nicolas Krämer wirkt an der Expansion der Bergmann Clinics Gruppe mit

Während in vielen deutschen Kliniken rund ums Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) gerade fleißig analysiert, geplant und beantragt wird, ist bei Bergman Clinics Digitalisierung längst Realität: Gesteuert wird mit einem einheitlichen Datencockpit, das die Kennzahlen für die Häuser des Verbundes zusammenführt. Mit Hilfe moderner Apps planen Beschäftigte ihre Dienste oder Patienten ihren Klinikaufenthalt – von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Rückfrage an den behandelnden Arzt nach der Entlassung kann alles bequem am Smartphone erledigt werden. „Die niederländischen Konzepte sind inspirierend“, findet Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann. Dabei sei der hohe Grad an Digitalisierung nicht nur ein Komfortvorteil für Beschäftigte und Patienten, sondern zahle sich auch wirtschaftlich aus. „Während eine ganze Reihe deutscher Kliniken ums Überleben kämpfen, legt Bergman Clinics in Deutschland einen beeindruckenden Wachstumskurs hin.“

Über die Ländergrenzen hinweg zu denken, ist seit Jahren Teil der Unternehmensstrategie. Mehr als 120 Krankenhäuser in den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Norwegen und jetzt auch in Deutschland gehören zum Portfolio des Unternehmens. Alle Häuser haben klare Behandlungsschwerpunkte, weshalb man sie als Fokusklinken bezeichnet. Sie konzentrieren sich auf die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen, planbaren medizinischen Versorgung, bei der der Klient – so nennt man bei Bergman Clinics die Patienten – und die Erkrankung im Mittelpunkt stehen. „Die Fokussierung auf ausgewählte Fachgebiete wird in Deutschland vom Gesetzgeber schon lange gefordert, aber nur selten umgesetzt“, erläutert Prof. Christian Wallwiener, Geschäftsführer der Unternehmensberatung WMC Healthcare, der als CEO bei Bergman Germany seine Erfahrung im deutschen Klinikmarkt einbringt. Mit Augenheilkunde, ästhetischer Medizin und der Gefäßmedizin konzentriere man sich jetzt auch hierzulande auf Bereiche, die sich in den Niederlanden bewährt haben. Dabei habe die Reise in Deutschland gerade erst begonnen, macht Hartman deutlich: „In den kommenden drei bis fünf Jahren halte ich eine Verdrei- bis Verfünffachung unseres Geschäftes durchaus für realistisch.“

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