Wir befürworten eine breite Initiative für nachhaltige Produkte zur Verwirklichung einer echten nachhaltigen Kreislaufwirtschaft innerhalb der Gesundheitswirtschaft“, bringt es Stephan Richtzenhain, Geschäftsführer Simeonsbetriebe Sitex-Gruppe auf den Punkt. Die damit verbundene Zielsetzung ist das Entgegenwirken einer exzessiven Abfallerzeugung und dem vorzeitigen Ersatz von Produkten und somit die Schaffung eines stärkeren Bewusstseins für die Verlängerung von Produktlebenszyklen – insbesondere in ressourcenintensiven Sektoren mit starken Auswirkungen für die Umwelt. SITEX begrüßt die Entwicklung einer effizienten, nachhaltigen Produktpolitik, die die Wiederverwendung und die Reparatur priorisiert und somit ein zirkuläres Design unterstützt.

Stephan Richtzenhain, Geschäftsführer Simeonsbetriebe Sitex-Gruppe

Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung haben gezeigt, dass allein im deutschen Gesundheitssektor pro Jahr 107 Millionen Tonnen Rohstoffe verbraucht werden. Das entspricht 5 Prozent des gesamten deutschen Rohstoffverbrauchs – der viertgrößte Wert unter allen deutschen Wirtschaftssektoren. Seit Mitte der 1990er Jahre hat der Verbrauch um 80 Prozent zugenommen. Green-Hospital-Initiativen müssen EU-weit gestärkt und mit Leben gefüllt werden.

Ein besonders prägnantes Beispiel hierfür ist der problematische Wettbewerb zwischen textilen Mehrwegprodukten einerseits und Einwegmaterialien andererseits. Im Fokus stehen hier Einwegprodukte wie Schutzkleidung, OP-Abdeckungen, Handschuhe und Masken, auf die im gesamten deutschen Gesundheitswesen ein sehr hoher Anteil der Produktion von Abfällen sowie des Verbrauchs an Energie und anderen Ressourcen entfällt. Im OP-Bereich ist dieser mittlerweile auf über 90 Prozent angestiegen. Ein nachhaltigkeitsorientierter Ansatz, der zudem in Einklang mit ökonomischer Effizienz steht, würde hier auf der vollen Ausschöpfung von textilen Mehrweg-Lösungen beruhen. Diese können durch logistische Optimierung, Verbrauchssteuerung und Schonung von Ressourcen durch bedarfsgerechte Reduktion überflüssiger Textilverbräuche sowie durch die Reduzierung der eingesetzten Energie optimiert werden. Mit dem Einsatz von modernen OP-Mänteln und OP-Abdeckungen bietet sich die Möglichkeit, die Ökobilanz wesentlich zu verbessern. In einem Krankenhaus mit 10.000 Eingriffen pro Jahr lassen sich so schnell 20 bis 30 Tonnen Müll im Jahr vermeiden. Der Einsatz von Mehrwegprodukten im Krankenhausbereich schafft zudem eine Unabhängigkeit von Importen systemrelevanter Schutzmaterialien – sowohl durch heimische Produktion als auch durch Erhöhung der (Notfall-)Kapazitäten in Hinblick auf die (Pandemie-)Reserven der Krankenhäuser. Ein Mehrweg-Schutzkittel ersetzt rund 100 gelagerte Wegwerfkittel.

Die gesamte Textilversorgung umfasst einen Großteil des Warenstroms eines Krankenhauses. Diese Ausstattung hat folglich einen erheblichen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck von Gesundheitseinrichtungen. Der Einsatz von Textilien aus überprüfbarer, ökologisch und sozial eiwandfreier Herstellung stellt somit einen wichtigen Bestandteil moderner Versorgungsstrukturen dar. Innovative Produkte zeichnen sich längst auch im Textilbereich dadurch aus, dass Sie die Belastung der Umwelt und die Wiedergewinnung von Ressourcen berücksichtigen.

Nachhaltige, langlebige und qualitativ hochwertige Produkte, so zeigen es alle maßgeblichen Untersuchungen, sind in jedem Fall die bessere Wahl. Dieser Grundsatz stellt für SITEX einen Orientierungsrahmen für eine moderne Produktpolitik dar und bildet die Grundlagen für den Krankenhauseinkauf der Zukunft.

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